Vilnius – der Wolf im barocken Labyrinth (Cornelius Hell)
Abflug aus Wien: Stress – wir müssen selbst das Check In vornehmen, zu viele Menschen reisen in die Osterferien.
Der Flug mit der Propellermaschine „Kärnten“ von Tyrolean verläuft ruhig mit schönem Blick auf baltischen Boden, die Landschaft wird sichtbar, Flüsse mäandern, sind zum Teil zugefroren, das Gras noch braun.
Und dann spüren wir diesen baltischen Boden unter unseren Füssen.
Vilnius, mit Linz Kulturhauptstadt Europas 2009. Eine Stadt der jungen Leute, es gibt seit 41 Jahren ein Fest der Physiker mit fröhlichem Umzug durch die Stadt. Spontanes Musizieren junger Studenten, viel Lebensenergie ist spürbar, die großzügigen Plätze, barocken Bauten, schön restaurierten Häuser und Statuen an bemerkenswerten Positionen erzeugen eine offene Atmosphäre. An den Rändern der Stadt wächst die neue Skyline. Bernstein auf Schritt und Tritt. Menschen versuchen den Lebensunterhalt durch Verkauf von Selbsterzeugtem zu bestreiten.
EU-Mitgliedschaft seit 2004, offizielle Währung: Litas. Aktuelle Wirtschaftskrise auch hier und kommunistische Plastiken als Zeitzeugen der Vergangenheit.
Erstes Treffen mit Erikas Freundinnen vom Soroptimist Club Vilnius 1 beim Frühstück im Hotel. Interessante Begegnung mit vielen Schilderungen über die aktuelle Situation und die jüngere Vergangenheit des Landes.
Palmsonntag in Vilnius: vielfältige Verbos, das sind „litauische Palmbuschen“, aus verschiedensten Materialien bringen die Menschen in die Kirche. Es scheint so, dass jeder dies tut, man findet kaum Platz in den Kirchen. In der Messe bekommen wir einen guten Eindruck von der Sprachmelodie des Litauischen.
Bei Sonnenschein genießen wir den Cafe in der Altstadt und beobachten, wie ununterbrochen die Menschen mit ihren Verbos an uns vorbeiziehen. Wir sind zeitlos.
Köstlichkeiten der litauischen Küche: Zeppelinas, Blinis, Omeletten, verschiedenste Kartoffelgerichte und natürlich rote Rübensuppe mit Sauerrahm.
Wir entscheiden uns spontan, den Europa Park zu besuchen und Aurelia findet ein günstiges Taxi.
Wir erreichen den Park um ca. 17 Uhr bei schönstem Licht. Es ist der größte Skulpturen Park Europas und markiert zugleich den geografischen Mittelpunkt Europas: 54° 54` nördlicher Breite und 25° 19` östlicher Länge kreuzen sich hier. Rund 90 Plastiken sind auf einem 5ha großen Waldgelände harmonisch in die Natur eingefügt. Für Inge ist dieser Park der erste Ort ihres Projektes „Erden“.
Der litauische Bildhauer Gintaras Karosas ist der Initiator dieser großartigen Anlage. Die Skulpturen, Installationen und Land Art Projekte sind so inszeniert, dass sie eine perfekte Symbiose mit der Natur bilden.
Wir sind begeistert und können uns kaum von diesem wunderschönen Ort trennen. Dieser Ort selbst ist eine Reise nach Litauen wert.
1 Kommentar
Ihr Lieben! Ich verfolge begeistert jede Zeile von Euch und erfreue mich an den schönen und eindrucksvollen Bildern. Aurelia,ich denk an Lousiana, so viel Schönes erwacht…Inge, gestern habe ich stundenlang einen Bach begleitet ( sind gerade in der Buckligen Welt ) und hab immer wieder an Dein „Erden“ gedacht…eine so wunderbare Idee! Deines Vaters Fotos und Michaels Text, Aurelia, berühren mich sehr. Sie erinnern mich auch an meinen Vater… Ich wünsche Euch weiter eine gelungene Reise mit Erlebnissen, die Eure Herzen so berühren, dass Ihr einerseits vor Freude jauchzt und sie in die Welt schreit, andererseits vor Glück sprachlos und in Demut inne haltet. Und zwischendurch trinkt und esst, seid lustig unterwegs und denkt an uns, die an Euch denken. Ich freu mich schon auf die nächsten Berichte und Fotos! Seid alle allerliebst gegrüßt! Traude
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